Montag, 30. August 2010

Beobachtungen eines Europäers + Eine Häufung von BBQ's

So, nun lebe ich in den Vereinigten Staaten von Amerika und ich weiß das ich der Zeit mit diesem Blog weit hinterher bin. Aufzuholen wird nicht leicht und ich beginne damit ein paar Eindrücke kurz zu schildern. Ich kann bestätigen, dass einige Sachen, die man über die USA, wirklich zutreffen. Da wäre zum Beispiel, dass alles hier etwas größer ist. Es fängt bei den Garagen an, die im Durchschnitt drei bis vier Autos fassen und den Haupteingang zum Haus bilden. Durch die Haustür bin ich zu mindestens bis jetzt noch nicht gegangen! Ich benutze Shampoo aus einer 1,8 Liter Flasche und trinke Milch aus 3 Liter Kanistern, die aus gigantischen Kühlschränken stammen, von denen selten nur einer vorhanden ist.

Die meisten Gebäude sind stark klimatisiert und obwohl es in diesen Gefilden drei Viertel des Jahres regnet, worauf mich die Leute hier oft schon mit einem freundlichen Lächeln aufmerksam gemacht haben, laufen in vielen Gärten Rasensprenger und Bewässerungssysteme. Viele Leute sind oder waren in der Army, haben amerikanische Flaggen an ihren Häusern und hören Country-Musik. Einige haben riesige Waffenarsenale zu Hause und Schießstände im Garten. Die Kirchen sind rammelvoll - der Gottesdienst einer Gemeinde im Nachbarort wird regelmäßig von 4.000 Leuten besucht. Im Gottesdienst sind Milchshake, Starbucks und Donut nicht nur erlaubt, sondern gehören zum guten Ton. Jeder bringt seine eigene Bibel mit um mitzulesen - viele schreiben auch während der Predigt mit. Wenn im Fernsehen ein bedeutendes NASCAR-Rennen aus Tennessee übertragen wird, singen 150.000 Menschen im Stadion die Nationalhymne und sprechen den "Pledge of Allegiance" um danach gemeinsam zu beten. Jedes gute Restaurant hat einen Drive-In Schalter, außerdem gibt es Drive-In Banken und Apotheken. Die Leute halten sich an die niedrigeren Geschwindigkeits-Limits, fahren langsamer und gelassener, bekommen aber trotzdem leuchtende Augen, wenn sie von der "German Autobahn" hören. Die meisten Teenager haben mit 16 ihr eigenes Auto - einfach weil es keine öffentlichen Verkehrsmittel gibt.

Nach diesen Beobachtungen fahre ich nun mit meiner persönlichen Geschichte fort. In den letzten Wochen habe ich die Freunde meiner Gastgeschwister kennengelernt und mit ihnen einige Sachen unternommen. Zum Beispiel das sogenannte Inner Tubing, bei dem man auf Luftkissen mit irrsinniger Geschwindigkeit hinter einem Motorboot hergezogen wird. Auf dem untenstehenden Bild bin ich allerdings nicht zu sehen - es dient nur zur besseren Vorstellung.


Außerdem waren wir shoppen und mexikanisch essen, haben Volleyball gespielt und Ice-Cream Cake verspeist, haben im nahegelegenen Open-Air Kino "The Blind Side" gesehen und saßen am Lagerfeuer und im Whirlpool. Vor ein paar Tagen war ich dann beim Welcome BBQ meines Local Coordinators. Dieser ist für mich während des Jahres zuständig und muss mich mindestens einmal pro Monat sehen. Abgesehen davon, dass es mein viertes BBQ in Folge war - mein Plan Zuzunehmen nimmt "Gestalt" an - lernte ich circa 70 andere Austauschschüler kennen, die genau wie ich ein Jahr in Washington verbringen würden. Von diesen 70 Leuten waren etwa 12 aus Deutschland. Der Rest jedoch stammte zum Beispiel aus Italien, Spanien, Belgien, Schweden, Ungarn, Slowenien, der Ukraine, Polen, Georgien, Ägypten, Ghana, Brasilien, Venezuela, Ecuador, Mexiko, Vietnam, Thailand, Japan, China, Indien, Indonesien und von den Philippinen. Es waren also eine Menge Nationen versammelt. Das BBQ fand in einem traumhaften Haus direkt an einem See statt, so dass ich ein weiteres geniales Inner Tubing erleben durfte und einen Ausflug mit dem Kajak unternahm. Außerdem wurde uns mitgeteilt, dass wir uns zwei Tage später auf einem dreitägigen "Orientation Camp" in Long Beach - direkt am Pazifik - wiedersehen würden. Warum wir für die 300 Kilometer lange Reise neun Stunden brauchen würden und was ich alles in der Schule gewählt habe erfahrt ihr im nächsten Beitrag, der hoffentlich nicht lang auf sich warten lässt.

1 Kommentar:

  1. Adrian! Kannst du bitte ab jetzt meinen Blog schreiben? Deine Eindrücke sind genau wie meine, nur dass deine viel besser beschrieben und formuliert sind. Ich vermisse dich und deine tollen Witze (Blogbuster, ich lach mich kaputt)!
    :***

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